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Achtsamkeitskurse oder Zen-Seminare für Manager erobern die Chefetagen. Auch für Mitarbeiter bieten moderne Unternehmen entsprechende Kurse im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements an. Internationale Beispiele sind die Drucker School of Management, die Wharton Business School, die Harvard Law School, die Virginia Tech University und Firmen wie Aetna, Merck, General Mills und Google.

Worin besteht die Faszination? Was hat gute Führung mit Achtsamkeit zu tun? Was macht ein Manager, der jeden Tag im Schneidersitz meditiert, anders als sein Kollege, der vielleicht "einfach nur" joggen geht? Apple-Gründer Steve Jobs, der Zen-Meditation praktizierte, sagte einmal, dass es für einen Unternehmer nicht nur wichtig ist zu wissen, was er tun muss, sondern auch, was er nicht tun muss.
 
Ein Manager, der einmal nichts tut?

Es geht darum zu lernen, Situationen gelegentlich einfach "zuzulassen", sich in Akzeptanz zu üben. Nicht alles ist machbar. Man muss nicht ständig in Prozesse eingreifen. Manchmal wird eine Gelegenheit ver passt, dann sprechen wir im Westen von schlechtem Timing. Mit der Achtsamkeitsmeditation gelingt es, im Rhythmus der Natur und der Jahreszeiten zu leben, ein Gespür für Zyklen zu entwickeln. Das heißt auch: im richtigen Moment zu handeln. Oder eben nicht zu handeln.

Es geht nicht darum, Achtsamkeit zu glorif izieren oder sie als Antithese gegen westliche Führ ungsstile zu setzen. Beide Führungsarten, die der buddhistischen und die der westlichen Kultur, haben Vor- und Nachteile. Achtsamkeit ist hier als Methodik gedacht, eine besondere Sichtweise, ja Weltanschauung, um eigene Führungs-Kompetenz zu erweitern.

Dieses eBook ist als Artikel in der Fachzeitschrift "Kommunikation & Seminar" 6/2013 erschienen - unter Verwendung der Fotos von fotolia.com bzw. istockphoto.com.

Dr. Christian Stock, Leitender Oberarzt und Psychotherapeut in der Berolina-Klinik Löhne. Sein Buch "Achtsamkeitsmeditation" erschien im Oktober 2013 als Hörbuch.