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Der erste Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters bringt neben freudiger Erwartung - auf beiden Seiten - auch Anspannung mit sich. Die ersten Gespräche mit den Kollegen und der Führungskraft - aus betrieblicher Sicht eine nahezu alltägliche Situation, aus der Perspektive des Betroffenen eine große Herausforderung. Er kennt weder die offiziellen noch die inoffiziellen Regeln noch die eingespulten Arbeitsabläufe, die anderen selbstverständlich sind. Was darf ich hier tun? Wer sind die anderen? Werde ich meinen Aufgaben gewachsen sein? Wie ist die Chefin? Um diese Fragen dreht sich der erste Tag.

Die Suche nach einem angemessenen Verhalten ist ein Lernprozess. Gott sei Dank kommen Menschen "... als kompetente Lerner auf die Welt", wie Rolf Arnold schreibt (Arnold 2012, S. 20f). Sie könnten "Erstaunliches" lernen, "wenn man sie nur lässt und nicht kränkt, entmutigt und langweilt". Die bisher gängige Annahme der Lernforschung, Wissen könne von jemandem auf andere übertragen werden, die Verantwortung für den Lernerfolg liege somit bei der Führungskraft, hat sich gewandelt. Der Chef wird zum Lernbegleiter und Unterstützer - wenn er nachhaltig agiert.

Emotional schwanken neue Mitarbeiter zwischen Angst und Neugierde. Sie sind hin- und hergerissen zwischen Zurückhaltung und vorsichtiger Annäherung. Zentral ist in dieser Phase der Wunsch nach Orientierung. Hier sind Vorgesetzte gefragt, Strukturierungsvorgaben zu übermitteln. Denn in der Praxis zeigt sich, dass gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen Verbesserungsbedarf besteht, was den ersten Arbeitstag neuer Mitarbeiter betrifft.

Dieses eBook ist als Artikel in der Fachzeitschrift "Kommunikation & Seminar" 5/2012 erschienen - unter Verwendung der Fotos von fotolia.com bzw. istockphoto.com.

Rolf Dindorf, Betriebswirt, Politikwissenschaftler, arbeitet als selbstständiger Trainer und Berater in den Bereichen Kommunikation, Demografiemanagement und Weiterbildung.

Website: www.rolf-dindorf.de
Blog: www.generation-silberhaar.de